Veilchensirup

Veilchensirup_selbstgemacht
 

Endlich tut sich wieder was auf dem Blog!

Der Winter ist leider immer eine karge Jahreszeit für Kräuterblogs – hier und da sprießt zwar ein bisschen Grün, aber leider doch nicht genug um einen Blog damit zu füllen.

Umso mehr freut es mich, dass endlich wieder die Sonne da ist und voller Tatendrang auch gleich mein erstes frühlingshaftes Rezept!

Unheimlich einfach herzustellen, jedoch im Sammeln etwas zeitaufwändig, aufgrund der zarten Blüten. Ich finde aber dass Pflücken etwas Meditatives hat! Ist zwar nicht für jedermann geeignet – oft war ich mit Freunden unterwegs, die dann ziemlich schnell auf die Uhr geschaut haben und meinten „Ist das schon genug?“, aber ich genieße es immer!

Inhaltsverzeichnis

Volksnamen

Märzveilchen, Marienstängel, Öschen, Schwalbenblume

Wo kann ich Veilchen finden?

Sie wachsen auf humusreichen Boden und bevorzugen halbschattige Flächen. Man findet sie in Hecken, Laubwäldern, unter Gebüschen, an Zäunen, Waldrändern und schattigen Rasenplätzen.

Wie kann ich Veilchen bei mir im Garten pflanzen?

Ein gezieltes Auspflanzen im eigenen Garten ist über Wurzelteilung der feinen Wurzeln der Veilchen von September bis März möglich, durch Samen* (dünn mit Erde bestreuen, feucht halten und zwischen August und März aussäen) oder durch Stecklinge im Juli und August.

Im Mittelalter wurden Veilchen als Heilpflanzen angebaut – heute sind sie in ganz Mitteleuropa verwildert.

Blüte- und Sammelzeit

Die Sammelzeit für die Blüten ist zwischen März bis April, die Blätter hingegen können fast ganzjährig gesammelt werden. Verwendet und gegessen werden sowohl die Blüten, als auch die kleinen Blätter.

Aufbewahren kannst du die Blüten und Blätter getrocknet* in einem Glas.

Veilchen_Kraeuterzimmer_Wiese_Viola_odorata

Wie kann ich Veilchen erkennen?

Veilchen gehören zu den Veilchengewächsen (Violaceae), sind eine mehrjährige Pflanze und können bis zu 10 cm hoch werden. Sie haben lange, oberirdische Ausläufer die am Boden kriechend wachsen.

Blätter

Die Blätter sind rundlich nierenförmig bis herzförmig und am Rand gekerbt. Die Blätter haben feine Härchen.

Blüten

Die Blüten sind blauviolett und duftend.

Verwechslungsgefahr

Verwechseln kann man das Wohlriechende Veilchen sehr leicht mit dem Hundsveilchen. Das Wohlriechende Veilchen erkennt man, wie der Name vermuten lässt, am Geruch.

Das Hundsveilchen verströmt keinen lieblichen Duft wie das Wohlriechende Veilchen. Hundsveilchen riechen nicht. Das Hundsveilchen ist aber dahingehend eine wichtige Pflanze, als das Schmetterlinge deren Eier dort ablegen.

Eventuell ist eine Verwechslung mit der Gewöhnlichen Haselwurz möglich. Diese hat ähnlich geformte Blätter, die ledrig, am Rand oft rot angelaufen sind und pfeffrig scharf riechen. Sammelt man Veilchen nur während der Blüte, ist eine Verwechslung schwer möglich, da die Haselwurz braunrot und glockenförmig blüht.

Inhaltsstoffe

Wirkung

Blutdrucksenkend, schleimlösend und blutreinigend.

Hilft den Blutfluss zu gewährleisten und wird deshalb als Hausmittel bei Krampfadern oder verstopften Venen gehandhabt.

Tee* ist hilfreich bei Husten, Asthma, Lungenleiden, Halsentzündungen, Aufregung und Hautkrankheiten.

Für Notfälle kann man die Wurzel des Veilchens abkochen und als Brechmittel verwenden.

Veilchen_viola_odorate_Krauterzimmer

Verwendung

In der Küche

In der Küche kennt man Veilchen vor allem aufgrund des Veilchen-Spritzers – Soda, Weißwein und Veilchensirup* sind ein beliebtes Getränk im Sommer. Veilchensirup* hilft übrigens auch gut bei Husten.

Veilchenessig ist ein wunderschönes und einfach hergestelltes Mitbringsel.

Blüten können zum Garnieren von Aufstrichen und Fleisch- und Käseplatten gelegt werden oder in Salaten oder Suppen dazugegeben werden. Du kannst die Blüten auch für Süßspeisen kandieren, zu Bowlen dazugeben oder für Zucker verreiben.

Die Blätter eigenen sich für Soßen, Salate, Gemüsegerichte, Suppen und Speisen mit Topfen. Weil sie einen hohen Anteil an Schleimstoffen haben, eignen sich Veilchen zum Eindicken von Soßen.

Umschlag

Zerquetschte Veilchen (gesamtes Kraut mitsamt der Wurzel) können als äußerlicher Umschlag bei geschwollenen Lymphknoten und geschwollenen Mandeln, Hauterkrankungen, Stirnhöhlenentzündungen, Neuralgien, Kopfschmerzen, bei Operationsnarben und Bindegewebsknoten verwendet werden.

Bei Kindern werden Umschläge bei Masern, Scharlach, Röteln oder Milchschorf verwendet.

Ansatz

Hierfür verwendet man gleiche Teile Veilchen-, Rosmarin- und Rosenblüten die mit Schnaps übergossen werden. Etwas Lavendelöl dazugeben und als Umschlag bei Zerrungen, Verrenkungen und akuten Verletzungen dergleichen verwenden.

Kosmetik

Mit Veilchen lässt sich eine tolle Maske selbst herstellen: 1 Handvoll Blüten und Blätter zerquetschen, etwas Obers dazugeben. Bei fettiger Haut noch 1 geschlagenes Eiweiß, bei trockener Haut 1 Eigelb. Alles verrühren und eine halbe Stunde einwirken lassen.

Veilchenwasser für eine frische Haut: Hierfür übergießt man eine Handvoll Veilchenblüten mit Wasser und lässt das Gemisch 2 Tage stehen. Danach seihst du die Mischung ab (am besten durch ein Baumwolltuch). Du kannst dir mehrmals täglich das Gesicht mit dem Wasser reinigen.

Tee*

Veilchentee* wird verwendet bei Husten oder Lungenleiden.

Was sagt Hildegard von Bingen?

„Ein Mensch, der entzündete Augen hat und dessen Augen sich verdunkeln, und der Schmerzen fühlt, nehme Veilchensaft und doppelt soviel Rosensaft und dazu den dritten Teil des Rosensaftes Fenchelsaft, und dem füge etwas Wein bei. Und wenn er schlafen geht, salbe er um seine Augen, indem er darauf achtet, dass die Augen innerlich nicht berührt werden.“

Interessantes

Veilchen sind Selbstbestäuber – somit dient deren wundervoller Duft nicht einmal dazu Insekten anzulocken damit die Veilchen bestäubt werden.

Veilchen blühen im Sommer ganz unscheinbar noch ein zweites Mal, jedoch musst du ganz genau hinsehen um diese zu erkennen! Die Blütenblätter öffnen sich im Sommer nicht und die Staubbeutel öffnen sich über eine Narbe. Dadurch bilden sich kugelförmige Kapsel aus denen Samen geschossen werden.

Bereits im 14. Jahrhundert wurden in England Veilchen mit Milchreis gekocht. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts kann der Veilchenduft synthetisch hergestellt werden.

Früher wurden bei Vesten Veilchen an den Kragen gesteckt um gegen die möglicherweise auftretenden Kopfschmerzen durch Lärm und Alkoholgenuss zu helfen.

Veilchen-Portrait

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Duftveilchen
Viola odorata

Das Veilchen gehört zur Familie der Veilchengewächse und man unterscheidet zwischen sage und schreibe 500 Arten! Die Blütezeit der beliebten Veilchenart ist zwischen März und April. Sie sind oft an Waldrändern und halbschattigen Plätzen zu finden. Von der Wirkung her hat das Duftveilchen eine antibakterielle, beruhigende und abschwellende Wirkung.

Wichtig: Am besten ihr pflückt Veilchen nur aus dem eigenen Garten da sie teilweise geschützt sind!

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Hier das Rezept für Veilchensirup:

150g Blüten

400ml Wasser

500g Zucker

Zuerst den Zucker im Wasser aufkochen, dann kurz abkühlen lassen. Danach die Blüten übergießen und durchmischen. Ich lassen die Mischung dann ca. 1 Woche im Kühlschrank stehen und seihe die Blüten ab.

Bei den meisten Sirupen gibt man noch einen Schuss Zitronensäure oder Zitronen hinzu. Ich hatte hier aber Angst, dass die Zitrone dann den Veilchengeschmack übermannt.

Mit dem Sirup* kann man dann die verschiedensten Rezepte ausprobieren, sei es Veilchenspritzer, Pudding, Eis – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!

Veilchensirup

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Ein Kommentar bei „Veilchensirup“

  1. Hallöchen…Zitronensäure hat kein Zitronenaroma…nur Säure. Die verwende ich wenn ich Säure ohne Zitronengeschmack brauch,wie z.B. für Blütensirup.
    Liebe Grüße Kerstin

     

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